Bunterricht
Das Erscheinungsbild der FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences kommt bunt daher.Der akademische Rundumschlag der Fachhochschule Vorarlberg liest sich wie die DNA unserer Region. Die Gründung der ersten Fachhochschule in Österreich war echte Pionierarbeit: Manche Urgesteine der an der Dornbirner Ach gelegenen Instiution erinnern sich noch an den aufregenden Vibe der ersten, improvisierten Jahrgänge. Viel Stegreif, internationale Studierende, kaum Routine. Alle hatten die Gewissheit, einem großen Anfang beizuwohnen.
Probieren geht über Studieren geht über Probieren.
Fast forward
25 Jahre später wurde aus dem Second Hand Gebäude der alten Textilschule ein richtiger Campus. Auch der Vibe der Marke ist noch derselbe, doch viele Ideen und Konzepte verwässerten und schliffen sich über die Jahrzehnte ab. Ein perfekter Zeitpunkt, nach hinten zu schauen und nach vorne zu arbeiten. Für eine neue, starke und dennoch wiederkennbare FHV.
Allen recht machen.
Man sagt, es allen recht zu machen, bedeute, nichts richtig zu machen. Und so ist das Redesign einer Hochschule (mit integriertem Gestaltungsstudiengang und -Büro) keine Sache, die wir auf die leichte Schulter nehmen. Aus unserer Sicht haben wir unsere Sache nicht schlecht gemacht. Sind Sie anderer Meinung? Wir freuen uns auf Ihr Feedback.
FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences
Das mit dem Namen ist eine lange Geschichte. Zu Beginn, in den 1980ern, „Technikum Vorarlberg“. In den Neunzigern dann etwas umständlich „Fachhochschul Studiengänge Vorarlberg“ weil eben noch keine echte FH sondern ein Nicht-Universitärer Anbieter von Studiengängen. Dicht gefolgt von der „Fachhochschule Vorarlberg“ bzw. „FH Vorarlberg“ (kein Incoming Student außerhalb vom Ländle konnte das jemals aussprechen, geschweige denn buchstabieren!) ca. 2015 dann „FHV“. Kurz, aber auch wenig beschreibend.
Mit der internationaleren Ausrichtung und einem gewissen akademischen Mainstreaming zur Folge entschieden wir uns, natürlich gemeinsam mit der Hochschule, für die neue Bezeichnung „FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences“. Und so steht auch die vollständige Marke im Fremdeinsatz parat, wenn ein offizieller Absender angebracht ist. Im Eigeneinsatz löst sich das Monogramm von der Wortmarke und gibt sich, solid und horizontal geerdet, sozusagen alleine die Ehre.
Rasterfindung
Ein solides und flexibles Gestaltungsraster hilft dabei, bei aller Flexibilität Layouts proportional und wiedererkennbar aufzubauen. Ein schlechtes Rastersystem schränkt ein und frustriert. Gut gemacht, nimmt Stress aus dem Gestaltungsprozess und beschleunigt die grafische Produktion. Also leiteten wir das Raster aus dem Monogramm ab, das sich aufgrund der quadratischen Konstruktion anbot. Je nach Komposition erlaubt es eine rein typografische Gestaltung ebenso wie den Einsatz von Illustration und Fotografie.
Fachbereiche, unite.
Eine Farbe pro Fachbereich? Klar, kann man so machen. Aber in der Hochschulpraxis der FHV geht es um Zusammenarbeit und interdisziplinäre Forschung und Lehre. Außerhalb der Komfortzone, in den Grenzbereichen von Wirtschaft, Technologie, Gestaltung und Sozialer Arbeit entspringt Begegnung, Abenteuer und Leben. Und darum schaffen wir mit dem neuen Branding die Farbhoheit ab. Die neue Farbpalette kann seriös bis bunt und ermöglicht so eine inklusive und energiegeladene Kommunikation abseits von monotonen beziehungsweise monochromen Silos.
Das F bleibt.
Seit der ersten Überarbeitung der FHV Marke Mitte der 2000er vertritt das F-Monogramm die Hochschule. Im Zuge der Überarbeitung des Markenauftritts entschied die Arbeitsgruppe, das Zeichen zu erhalten und zu stärken. Durch eine Ausbalancierung der positiven und negativen Elemente des Zeichens entstand ein ambivalentes und springendes F, das mit seiner ständigen Herausforderung des Status Quo für den Forscher- und Entdeckergeist der FHV steht. Man könnte auch sagen, manchmal steht es auf dem Kopf, und manchmal eben nicht.
Original Branding bei Sägenvier
Monogramm Evolution
Die Entwicklung 1996-2021 in einer kurzen Animation.
Klares Corporate Design trifft auf…
Die eigentliche Geschäftsausstattung der FHV nimmt sich, verglichen mit der Kommunikationslinie für die breitere Öffentlichkeit, farblich zurück. Hier regieren schwarze Rollkragenpullis und Brillen, getragen mit weißen Jeans, like it’s 1999. A propos Neunzigerjahre: mit dem neuen Branding wird die altgediente Hausschrift Avenir von der Aeonik Pro von Mark Bloom/CoType London, einer modernen, international ausgebauten und variablen neue Schriftfamilie, abgelöst.
…studentisches Colorado
Bunt kommuniziert die FHV hingegen Studiengänge, Events, Publikationen und überhaupt alles, was die breitere Öffentlichkeit von der FHV so mitbekommt. Das solide Gestaltungsraster schafft ebenso verlässlichen Halt wie Typografie und Monogramm. Dazwischen schufen wir Spielplätze, die eine Entfaltung der studentischen und akademischen Kreativität erlauben bzw. einfordern. Wenig überraschend empfehlen wir bei der Kommunikation den Schwerpunkt auf digitale und bewegte Medien. Was es in Echt gibt, soll auch richtig gut sein. Wie die Fokolade, beispielsweise.
Räumliche Inszenierung
Das im Herbst gestartete Format forward lädt Wissenschaftler:innen, Expert:innen und Vordenker:innen ein und bietet eine Bühne für Keynotes, Diskussionsrunden und Geschichten. Es bietet Inspiration, neue Ideen und zukünftige Chancen. Das erste forward Event war gleichzeitig auch eine Sneak Preview für das neue Branding. Gemeinsam mit dem Szenografen Jan Klammer überführten wir unsere Gestaltung in den Raum. Weniger Point of Sale (POS), mehr Point of Knowledge (POK) könnte man sagen.
Website und Social Web
Es ist notwendig, dass die neue Marke in digitalen Medien flexibel und wiedererkennbar auftritt. In unserem initialen Projekt geben wir einen ersten Ausblick auf die digitalen Outlets der Fachhochschule. Die Ausarbeitung von Website und Social Media Auftritt ist aktuell in Arbeit und wird sich von unseren initialen Skizzen unterscheiden.
Basislager für die weitere Erkundung
Mit den grundlegenden Markenelementen und Spielregeln für die Umsetzung der neuen Brand ist unser initiales Projekt abgeschlossen. Wir freuen uns auf die weiterführende Zusammenarbeit und die konkrete Umsetzung der neuen digitalen und gedruckten Kommunikationsmittel. Wir können es kaum erwarten, wie sich die neue Marke in den kommenden Monaten und Jahren entfaltet.
Im Zuge des Gestaltungsprozess entstanden exemplarische Anwendungen in Form von Mockups, die einen Ausblick auf die nun folgenden Umsetzungen bieten. Wir werden diesen Case nach und nach durch tatsächliche Umsetzungen erweitern, sobald diese gedruckt, programmiert, gerendert oder anderweitig hergestellt werden.
Looking back
Als die Alma Mater rief, folgten wir: Ohne die FH Vorarlberg gäbe es vermutlich auch kein Zeughaus Design. Zumindest nicht so, wie es uns eben gibt. Beinahme die Hälfte unseres Teams studierte an der FH und lockte buntes Volk ins Land, das sich bei uns niederließ. Und so ist es für uns eine besondere Freude, das nächste Kapitel der Marke mitzugestalten. Die Zusammenarbeit mit Richard und Melanie vom FHV Marketing war und ist großartig. Vielen Dank für euer Vertrauen. Wir freuen uns zudem über breite Unterstützung seitens Staff und der Studierenden.
Unser Dank gilt den Wegbereitern der Marke: Reinhard Gassner, der mit seinem initialen Erscheinungsbild eine großartige Marke entworfen hat. Sandro Scherling und Sigi Ramoser von Sägenvier, die das Erscheinungsbild behutsam weiterentwickelten. Und, unbekannterweise, der Agentur Reinsclassen, die die letzte Iteration geprägt haben.
Und zu guter Letzt den Kollegen von Silberball, die die FHV bei der strategischen Neuausrichtung begleitet haben. Auf ihrem strategischen Fundament gestalteten wir die neue Marke.
Schaffarei Brand Design
Das Haus für Arbeitskultur bekommt ein prägnantes Branding, basierend auf dem Prinzip des Teilens: ein flexibles System für ein dynamisches Haus
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